Der neue Standard USB-C kommt mittlerweile in vielen Geräten vor.
Wir haben dir nochmal die wichtigsten Informationen zusammengefasst und ein Ratgeber für den frustfreien Einkauf zusammengestellt.
Ratgeber für Geräte und Kabel mit USB-C
Der Universal Serial Bus kennt viele Steckertypen und Übertragungsstandards. Schon längst ist er nicht nur bei seinem Stammvater, dem PC, beheimatet. Mobilgeräte, Spielkonsolen und diverses Zubehör setzen ebenso auf die praktische Schnittstelle. Am gängigsten dürfte für PC-Nutzer Typ A sein, der oft bei Mäusen, Tastaturen oder USB-Sticks zum Einsatz kommt. Mobile Nutzer greifen meist auf Micro-USB-Ableger des Steckers Typ B zurück. Seit August 2014 existiert eine neue Variante, die inzwischen auf dem Markt erschienen ist: USB Typ C. Der neueste Anschluss soll die Handhabung verbessern und USB 3.1 massentauglich machen. Ein kompakteres Baumaß, höhere Übertragungsraten und USB Power Delivery (USB-PD, 100 Watt) gehören zu den neuen Vorzügen. Allerdings müssen diese Verbesserungen nicht zwangsläufig alle in einem Gerät oder dem zugehörigen USB-C-Kabel untergebracht sein. Die offizielle Umbenennung des Vorgängers USB 3.0 zu USB 3.1 Gen 1 macht die Verwirrung bei vielen Käufern perfekt. Beim Einkauf ist daher auf diverse Ausstattungsmerkmale zu achten.
Wie sinnvoll sind USB 3.1 und USB-C wirklich?
Mehr ist nicht automatisch besser: Für viele Alltagsaufgaben im privaten Umfeld dürfte der alte USB-3.0-Standard vollkommen zur Datenübertragung ausreichen. Fallen jedoch größere Datenbestände an, profitieren Anwender nun von dem als SuperSpeed+ bezeichneten Upgrade. Anstelle von 5 GBit/s (3.0) sind nun theoretisch bis zu 10 GBit/s an Transferraten möglich. Auch die tatsächliche Ausbeute in der Praxis nähert sich mit einem Abfall von nur 3 % deutlich mehr dem Sollwert an. Der bidirektionale Datenstrom bleibt weiterhin bestehen, wird aber durch eine höhere Taktung und einen effizienteren Codec spürbar optimiert. Foto- und Videografen dürften besonders von dem Geschwindigkeitsbonus profitieren. Filmmaterial und Backups wichtiger Datenbestände in Firmen lassen sich so schneller archivieren. Eine Vernetzung zwischen Notebook und einer Dockingstation für den Betrieb mehrere Geräte über nur einen USB-Anschluss ist ein weiteres Anwendungsbeispiel. Sogar Bildschirmsignale können in UHD-Auflösung und bis zu 60 Hz über den neuen Standard übertragen werden. So lassen sich ohne Probleme mit einem Kabel für USB-C in Gemeinschaft mit USB 3.1 Gen 2 externe Monitore betreiben. Das Aufgabenspektrum von HDMI und DisplayPort 1.3 ist damit zumindest theoretisch fester Bestandteil der neuen Fähigkeiten. Dank der schmalen Bauhöhe und des verdrehsicheren Steckers ist auch der Einsatz bei flachen Mobilgeräten wie Tablets oder Smartphones praktisch.
- USB-C lässt sich auch kopfüber einstecken
- Unterstützung von HDMI, DisplayPort 1.3 oder Ethernet je nach Ausführung
- Abwärtskompatibilität mit USB 2.0 und geeignet auch für Mobilgeräte
- mit USB-PD bietet es eine Ladeleistung von bis zu 100 Watt
Zubehör für USB-C Smartphones:
Verwirrspiel: Beim Kauf von USB-C auf korrekte Norm achten
Vorsicht ist vor billigen Schnäppchen unseriöser Anbieter geboten. Seit dem Erscheinen von Typ-C-Kabeln produzieren mangelhaft gefertigte Exemplare negative Schlagzeilen in der Presse. Falsch verdrahtete Pins, fehlende Widerstände und eine schlechte Abschirmung reduzieren die Leistungswerte beträchtlich. In einigen Fällen sorgt sogar massive Überhitzung durch einen zu starken Stromfluss für die Beschädigung von Geräten. Inzwischen existiert das offizielle USB-Charger-Logo für Ladegeräte. Dies soll die unbedenkliche Anwendung von USB-Typ-C mit der Spezifikation USB Power Delivery garantierten. Schnellladefunktion an Tablets und Notebooks sind so dynamisch mit bis zu 100 Watt realisierbar. Genauere Angaben zur Einstufung sind auf dem Logo selbst enthalten. Übrigens: Der neue USB-3.1-Standard und Power Delivery werden unabhängig voneinander vorangetrieben. Beide Spezifikationen können, müssen aber nicht in USB-Typ-C-Geräten gleichzeitig vorkommen. Einige Hersteller bieten USB Typ C in Kombination mit den älteren Versionen USB 3.0 oder gar USB 2.0 an. Dank der technischen Abwärtskompatibilität stellt dies kein Problem dar. Achtung sollten Käufer vor allem bei der Angabe USB 3.1 Typ C Gen 1 haben. Es handelt sich schlicht um das alte USB 3.0 mit maximal 5 GBit/s an Transferraten, gaukelt unerfahrenen Kunden aber den neusten Standard vor.
Wichtige Kennzeichen von Kabeln und Endgeräten für USB-C
Per einfachem Adapter lassen sich ältere USB-Geräte mit Typ-A-Stecker einfach in den Typ-C-Anschluss unterbringen. Auch für Micro-USB existieren passende Äquivalente am Markt. Hybride USB-Sticks bieten zugleich einen abweichenden Steckertyp an jedem Ende an und passen so in Buchsen unterschiedlicher Ausführung. Smartphones weisen äußerlich häufig keine direkten Erkennungsmerkmale vor, die auf den genutzten Standard schließen lassen. Manchmal schweigen sich die Produzenten sogar zum Leidwesen der Kunden über genauere Angaben aus. An diesem Punkt gerät die Nutzung von Typ-C-Hardware mit mobilen Geräten ohne genaue Recherche zum Glücksspiel. Etwas mehr Gewissheit verschaffen jedoch klare Symbole bei größeren Alternativen wie Tablets oder Notebooks. Ein Blitz steht für Thunderbolt 3 und bringt USB 3.1 Gen 2 mit DisplayPort 1.3 mit. SS+ gewährt einfache Geschwindigkeitsvorteile von bis zu 10 GBit/s. Fehlt das Pluszeichen (SS), handelt es sich um gewöhnliches USB 3.0. Kompatible USB-C-Kabel für die Gen-2-Variante sind anhand ihrer Länge gut zu erkennen. Schnelle Übertragungsraten, höhere Anforderung an die Signalqualität und Abschirmung erlauben derzeit nur eine Anfertigung mit ungefähr einem Meter an Länge. Verbindungskabel, die hingegen drei bis fünf Meter aufweisen, unterstützen lediglich Leistungswerte der trägeren Verwandtschaft USB 3.0 (USB 3.1 Gen 1). Eine Farbkodierung soll hier teils Abhilfe verschaffen. Schwarz steht für das alte USB 2.0, Blau kommt bei USB 3.1 Gen 1 vor und Rot markiert den neusten Wurf USB 3.1 Gen 2. Typ-C-Stecker folgen dieser Auslegung allerdings oft nicht und sorgen daher für Unsicherheit. Allgemein gilt dank der Vielfalt an Spezifikationen und Standards unter einem Namen: Augen auf beim Kauf.
- SS steht für SuperSpeed und USB 3.1 Gen 1 (USB 3.0, 5 GBit/s)
- SS+ steht für SuperSpeed+ und USB 3.1 Gen 2 (10 GBit/s)
- SS+DP/SS+DP10 kombiniert USB 3.1 Gen 2 mit DisplayPort 1.3
- Blitzsymbol integriert neben DisplayPort 1.3 und USB 3.1 Gen 2 auch Thunderbolt 3